Ausgabe Nr. 2377
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Über die zweite Ausgabe des Comic-Festivals
Kartoffelnase und Glubschaugen, Igelhaare und Hasenzähne. Fertig ist das Gesicht einer Comic-Figur. Die besten Comic-Zeichner aus Rumänien besuchten am Wochenende Hermannstadt, denn hier fand die zweite Ausgabe des Internationalen Comic-Festivals statt, das vom Hermannstädter Verein „Ille et Vilaine“ in Zusammenarbeit mit dem Verein „Solidarite 35 Roumanie“ aus Frankreich organisiert wurde.
In Rumänien werden Comichefte eher als Freizeitlektüre für Kinder angesehen. Dabei ist das im Ausland längst nicht der Fall. Vor allem in Frankreich haben Comics eine alte Tradition und werden von Erwachsenen und Kindern gelesen. Francois Montier, der künstlerische Leiter des Festivals möchte, dass die Hermannstädter auf den Geschmack der Comichefte kommen und selber kreativ werden. Seit einem Jahr gibt es auch in Hermannstadt eine vierköpfige Gruppe, die sich einmal die Woche trifft, um Comics zu zeichnen. Das Resultat konnte sich sehen lassen. „Sibiu Comics Club“ heißt das Heft mit der Nummer 1, das am ersten Tag des Festivals vorgestellt wurde. Vor allem die erste Geschichte über den Bau der evangelischen Kirche in Hermannstadt wurde lustig dargestellt. Die Künstler, die an dem ersten Comicband Hermannstadts gearbeitet haben, sind Ina Penciu, Mara Bumbuc, Ionuț Cătană, Francois Montier und Sebastian Nedelcu.
Das Programm des Internationalen Comic-Festivals begann am Freitagnachmittag, dem 4. April, im Erasmus-Büchercafé im Teutsch-Haus, wo das Comic-Buch „Amintiri din copilărie“ (Kindheitserinnerungen) nach dem bekannten Buch von Ion Creangă, vorgestellt wurde. In dem Band sind einige lustige Geschichten von Nică und Păcală im Comic-Format gezeichnet worden. Der Künstler, der dafür unterzeichnet, ist Șerban Andreescu.
Während des dreitägigen Festivals wurden drei Workshops mit den Comic-Künstlern Octav Ungureanu, Vlad Forsea, Șerban Andreescu und Martin Robic organisiert, wo junge Talente von den Meistern der Comic-Kunst lernen konnten.
Die Höhepunkte des Festivals waren allerdings die Comic-Matches, die auch am besten besucht waren. Ein großes weißes Blatt Papier wurde ausgebreitet und die Comic-Zeichner durften zu einem bestimmten Thema improvisieren. Meistens begann einer der Zeichner eine Skizze und ließ die anderen die Fortsetzung dafür schaffen. Es entstanden böse Gestalten und witzige Geschichten, die meistens einen Zusammenhang mit Hermannstadt hatten.
Das Comic-Festival endete am Sonntagmittag, dem 6. April mit der Vorstellung des Bandes Nummer 20 der rumänischen Zeitschrift „Comics“.
Cynthia PINTER
Phantasie und Talent waren beim Comic-Match gefragt. Foto: Cynthia Pinter