Ausgabe Nr. 2378
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Kinder- und Jugendbuchautorin Beate Dölling las im Deutschen Kulturzentrum
Die deutsche Schriftstellerin Beate Dölling las am 2. April im Deutschen Kulturzentrum Hermannstadt aus ihrem Jugendbuch „Sechste Stunde Dr. Schnarch”, am Nachmittag hat die Kinder- und Jugendbuchautorin eine Werkstatt für kreatives Schreiben geleitet.
Das Buch über langweiligen Schulunterricht und die beiden Mädchen Alex und Emily, die zusammen ein geheimes Klassenbuch führen, hat die Schüler aus Hermannstadt gefesselt, am Ende gab es interessante Fragen der Zuschauer.
Dabei hat die Autorin nicht nur vorgelesen, sondern auch das Buch vorgestellt, denn die Zeichnungen der zwei Illustratoren – weil eben zwei sehr unterschiedliche Mädchen die Hauptgestalten sind – spielen eine wichtige Rolle im Buch.
Zwischendurch legte die Autorin eine Pause ein und ließ sich von den Kindern ausfragen. Erstmals wollten diese wissen, ob man das Buch in Rumänien kaufen kann. Tatsächlich kann man einige der Bücher der Autorin aus der Bibliothek des Deutschen Kulturzentrums ausleihen, aber sie sind natürlich auch bestellbar.
Ob Beate Dölling gerne Bücher schreibt und wie viele sie bereits geschrieben hat, wollten die Kinder weiter wissen, so dass die Schriftstellerin ein bisschen über ihre etwa 30 Bücher erzählte, ein Teil davon seien auch Kinderbücher. „Seit über 15 Jahren schreibe ich nur noch Bücher”, erklärte Dölling, „davor habe ich beim Radio gearbeitet und Kinderfunksendungen gemacht.”
Die Kinder mussten auch lachen, als die Autorin ihnen erzählte, dass die Ideen von überall kommen – auch durchs Fenster. „Plötzlich sind sie da, das kennt ihr bestimmt!”
„Mir kann keiner an den Wimpern klimpern”, ein Buch über ein 13-jähriges Mädchen, das Probleme zu Hause hatte, war ihr erstes Buch.
Dabei erhielten die Zuhörer auch einige Tipps, denn zum Fenster hinausschauen ist wichtig für einen Schriftsteller, allerdings sollte man das in der Mathestunde vermeiden. Wichtig war es, dass sie bereits im Kindesalter begonnen hat, als sie für ihre Schwester Geschichten erfunden hat – und sich sogar dafür belohnen ließ.
„Es ist für mich sehr wichtig, dass ich mit Kindern zusammen bin, und nicht immer alleine im Haus sitze. Ich brauche den Kontakt zu den Kindern.”
Die Autorin war zum ersten Mal in Hermannstadt, kannte allerdings die Stadt von einem ihrer ersten Schreiblehrer, Paul Schuster, den sie in Berlin getroffen hat.
Die Vorlesung in Hermannstadt war interessant für Beate Dölling, die eigentlich ganz wenig Wörter erklären musste und sogar das deutsche Notensystem war einigen Kindern bekannt: „Ich finde es toll, dass die Kinder zweisprachig aufwachsen, das ist schwierig und interessant und ist auch ein Geschenk, das man sich aber verdienen muss.”
Beate Dölling schreibt sowohl Kinder- als auch Jugendbücher: „Ich kann nicht sagen, was ich lieber schreibe. Immer wenn ich ein Kinderbuch geschrieben habe, folgt ein Judendbuch und deswegen schreibe ich auch für alle Altersgruppen, von den ganz Kleinen bis zu Büchern für junge Erwachsene.”
Viel Erfahrung hat die Autorin während ihrer Arbeit im Rundfunk gesammelt, denn die Kinder haben immer jede Menge erzählt.
Bekannt ist Beate Dölling nicht nur in Deutschland, denn ihre Bücher wurden bereits übersetzt, unter anderem ins Bulgarische, Griechische und Russische, aber auch in China und Koreea sind einige ihrer Bücher erschienen.
Als Schriftstellerin verdient man ganz viel Geld wenn man viele Bestseller schreibt, erklärte die Autorin, die in Berlin bescheiden lebt, doch das Schreiben war der große Traum. „Ich fühle mich sehr reich, dass ich Zeit habe. Ich finde, es ist ein absolutes Privileg, dass ich meine Arbeitszeit so einteilen kann, wie ich will."
Dazu gibt es auch weitere Pläne, erklärte die Autorin, denn Bücher für Erwachsene will sie auch schreiben. „Ich bin noch nicht dazu gekommen, da ich noch so viele Ideen für Kinderbücher habe.” Inzwischen wird die Arbeitszeit noch durch die Workshops für kreatives Schreiben für – vielleicht – zukünftige Schriftsteller gekürzt, doch Beate Dölling ist es wichtig, „den Kindern Spaß am Schreiben zu vermitteln”.
Ruxandra STĂNESCU
Beate Dölling bei der Lesung in der DKH-Bibliothek.
Foto: die Verfasserin