Ausgabe Nr. 2374
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„Das Stundenglas" von Otto Folberth
Die eher ungewöhnliche Liebesgeschichte zwischen dem Schweizer Flüchtlingshelfer Claude Favre-Rüegg und der aus Heltau in Siebenbürgen stammenden Lehrerin Susanne Stolz ist der rote Faden eines Romans von Otto Folberth (1896-1991), der Ende 2013 im Schiller Verlag erschienen ist.
Als der vor allem als Herausgeber der kommentierten Werksausgabe von Stephan Ludwig Roth bekannte Otto Folberth 1955 für den Roman „Das Stundenglas" mit dem Preis des Südostdeutschen Kulturwerkes München ausgezeichnet wurde, lag dieser lediglich als Manuskript vor. Die Drucklegung sollte noch mehr als 50 Jahre auf sich warten lassen und ist dem Schiller Verlag Bonn-Hermannstadt zu verdanken sowie dem Einsatz des Germanisten Horst Schuller. Dieser war laut Herausgeber Anselm Roth „wesentlich beteiligt an der Übertragung des Manuskripts in eine Datei und an der Umwandlung in die aktuelle Rechtschreibung. Für seine Mühe und für sein Engagement ist ihm der Verlag zu großem Dank verpflichtet."
Für die Leser ist auch das ebenfalls von Horst Schuller in gewohnter Akribie verfasste Nachwort sehr hilfreich. Hier setzt sich Schuller mit der Entstehungsgeschichte des Romans auseinander und mit der Frage nach der Gattung. Ist es nun ein Liebesroman, ein Flüchtlingsroman, ein Zeitroman, ein Nationalitätenroman, ein Gesellschaftsroman? Von allem etwas, meint Schuller.
Der Leser darf sich auf eine spannende Lektüre freuen. Und vielleicht findet er oder sie dann auch selbst heraus, warum dieser Roman so lange auf seine Drucklegung hatte warten müssen…
B. U.