„Mit Theater gegen die Gewalt kämpfen”

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Ausgabe Nr. 2374
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Der Verein A.L.E.G. hat ein Projekt für Jugendliche aus Hermannstadt beendet

 

Der Hermannstädter Verein A.L.E.G., der seit Jahren für die Geschlechtergleichheit kämpft, hat vergangene Woche sein einjähriges Projekt „Jugend und Theater gegen die Gewalt” beendet. 300 Jugendliche aus drei Lyzeen Hermannstadts wurden angesprochen und haben gelernt, dass Gewalt mehrere Formen annehmen kann – von physisch bis wirtschaftlich. Wie sie die verschiedenen Formen erkennen, aber auch wie sie damit umgehen müssen, haben die Jugendlichen in mehreren Gesprächsrunden, aber auch beim Theaterspielen gelernt.

 „Das war eines unserer Projekte, das mit der Gewaltprävention zu tun hat”, erklärte die Geschäftsführerin Camelia Proca. „Wir arbeiten oft mit Jugendlichen, denn sie sind leider auch von verschiedenen Formen der Gewalt betroffen. Durch unsere Programme lernen sie hoffentlich, mit den Informationen aus den Massenmedien, Filmen und Musik richtig umzugehen, aber auch vielleicht die Fehler ihrer Eltern nicht zu wiederholen. Außerdem ist es wichtig für uns, dass die eigene positive Lebenserfahrungen machen. Ich muss auch sagen, dass viele der Jugendliche, die in unserer Beratungsstelle kommen, bereits in ihrer Kindheit Opfer von Gewalt waren.”

Im Rahmen dieses Projektes wurden zehn Volontäre des Vereins von den Psychologen von A.L.E.G. trainiert, Gleichaltrige aus drei Lyzeen Hermannstadts zum Thema Gewalt anzusprechen. Ziel des Projektes war die Vermeidung der Geschlechtsgewalt durch Theater. „Gelernt haben sie auch, was Gleichstellung der Geschlechter heißt, was die stereotypische Darstellung der Frauen und Männer und ihre Beziehung zu Gewalt bedeutet”, so Proca.

Wir hatten viel Unterstützung vom Schulinspektorat aus Hermannstadt, das war wichtig für uns. Genauso wichtig ist es, dass die von uns trainierten Jugendliche auch weiterhin solche Programme durchführen werden, denn wir brauchen Multiplikatoren.”, sagte die Leiterin.  „Somit können wir auch sagen, dass wir mit sehr guten Ergebnissen Peer-Education-Strategien angewendet haben.” Partner des Projektes was außer dem Schulinspektorat auch der Hermannstädter Schülerrat („Consiliul elevilor”). Finanziert wurde das Projekt durch das Europäische Programm „Jugendliche in Aktion”, ein Teil der Finanzierung kam aber auch durch die Föderation „Junior Camber International Romania”.

Eben weil dieses Programm durch Jugendprogramme finanziert wurde, war eine der Vorlagen, dass die Teilnehmer nicht älter als 30 Jahre sein durften. Der Verein A.L.E.G. wählte allerdings noch jüngere Multiplikatoren – ausschließlich Lyzeaner – damit der Altersunterschied kein Hindernis ist und weil die Teilnehmer somit ähnliche Erfahrungen hatten.

Nicht zufällig wurde dieses Projekt von A.L.E.G. durchgeführt, denn der 2004 gegründete Verein kämpft für die Geschlechtergleichheit, und gegen die Gewalt gegen Frauen. Deswegen ist die Adresse des Vereins nicht öffentlich, um die Opfer von Gewalt, die die Beratungsstelle aufsuchen, zu schützen. Allerdings sind die Psychologen und Sozialassistenten unter 0753-89.35.31 erreichbar, außerdem kann man im Internet unter www.aleg-romania.eu mehr über die verschiedenen Projekte und Programme des Vereins erfahren. Bei akuter Gefahr muss man allerdings die Notrufnummer 112 wählen.

Ruxandra STĂNESCU

 

Die Jugendlichen und Vereinsmitglieder, die bei diesem Projekt mitgemacht haben, waren glücklich über ihrer Erfahrungen. Links im Bild steht die A.L.E.G.-Geschäftsführerin Camelia Proca.         

Foto: die Verfasserin

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Gesellschaft.