Von Straßen, Schulen und Parkanlagen

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Ausgabe Nr. 2365
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Bericht des Bürgermeisters für 2013 und städtischer Haushaltsvoranschlag 2014

 

Der Hermannstädter Bürgermeister Klaus Johannis hat seinen Tätigkeitsbericht für das Jahr 2013 veröffentlicht. Das Budget der Stadt betrug im Jahr 2013 rund 385 Millionen Lei. Davon waren rund 236 Millionen Lei eigene Einnahmen. Auch die Vorschläge für die diesjährigen Ausgaben stehen bereits fest, die Stadt rechnet mit einem Etat von 404 Millionen Lei.

 

Der größte Teil des Haushaltes wurde für die Straßenmodernisierung und für die Erneuerung des Trinkwasser- und Abwassernetzes ausgegeben, die Schulen und das Kinderkrankenhaus waren ebenfalls auf der Ausgabenliste. 

Im Vorjahr wurden für Straßenmodernisierungen und Reparaturen knapp 50 Millionen Lei ausgegeben. Zu dem eigenen Haushalt kamen aus EU-Fonds weitere 32 Millionen Lei hinzu, die ebenfalls für Straßenreparaturen verwendet wurden.

Knapp 2,4 Millionen Lei haben die Modernisierungsarbeiten des Kinderkrankenhauses gekostet, jetzt können hier 85 Kinder und 51 Familienmitglieder stationär betreut werden. Das waren allerdings nicht die einzigen Fonds, die in dem Gesundheitswesen investiert wurden, denn gebaut wird hier auch ein Forschungszentrum für Kinderneurologie, ein Projekt mit einem Gesamtwert von 45 Millionen Lei. Im Vorjahr wurden dafür rund 8,5 Millionen Lei ausgegeben. Kleinere Summen wurden auch in andere Abteilungen der Kinderklinik investiert, in die Chirurgie und die Abteilung für ansteckende Krankheiten. 

Der Bericht des Bürgermeisters ist sehr interessant, da auch die eigenen Einnahmen der Stadt hier veröffentlicht wurden. Da kann man erfahren, dass die 60 Terrassen im Zentrum Hermannstadts 800.000 Lei eingebracht haben. Fast doppelt so viel Geld brachten die Parkplätze ein, durch Tageskarten und Abos. Viel mehr Geld kassierte allerdings die Stadt von denjenigen, die ihre Autos gesetzwidrig parkten, und deren Autos abgeschleppt wurden. Der städtische Abschleppdienst brachte im Vorjahr 2,2 Millionen Lei ein. Die meisten Autos wurden von der Junger Wald Straße/Calea Dumbrăvii und vom Zibinsmarkt abgeschleppt.

Weniger Geld, dafür aber die Chance der Stadt, berühmter zu werden, brachten die Filmteams ein. 5.700 Lei wurden kassiert, gedreht wurde u. a. für zwei TV-Serien, einen Dokumentarfilm und einen Videoclip.

Ein Grund, weswegen Hermannstadt beliebt ist, bleibt auch das Bemühen der Verwaltung, die Grünflächen kontinuierlich zu pflegen. Einerseits wurden mehr Grünflächen angelegt, andrerseits wurden die vorhandenen gepflegt und erneuert.

Knapp 79.000 Lei wurden für die zukünftigen Treibhäuser der Stadt ausgegeben, um selber mehr Pflanzen hier zu züchten, denn im Vorjahr kamen nur etwa ein Drittel der 100.000 neuen Pflanzen aus eigener Produktion.

Das Parkamt der Stadt hat im Vorjahr selbst Bäume und Sträucher angepflanzt, aber auch Wohnblockvereine verkauft, die selber zwischen den Wohnblocks ihre Grünflächen pflegen.

Aus dem Bericht erfahren wir, dass die Strategie der Stadt, die Anzahl der Straßenhunde unter Kontrolle zu halten, erfolgreich war, so dass eine Euthanasie nicht erforderlich ist. Im Vorjahr wurden 700 Straßenhunde sterilisiert. 200 Hermannstädter haben aus dem Tierheim der Stadt Hunde adoptiert, durch Zusammenarbeit mit Tierschutzvereinen aus dem In- und Ausland wurden weitere knapp 100 Hunde nach Deutschland adoptiert.

Die Kultur bleibt auch weiterhin ein Topthema der Stadterwaltung, denn damit werden in- und ausländische Touristen nach Hermannstadt gelockt. 79 Kulturprojekte hat die Stadt 2013 mitfinanziert, dafür wurden 6,1 Millionen Lei ausgegeben. Für die 34 Sportprojekte wurden 2,5 Millionen Lei zur Verfügung gestellt.

Die meisten Touristen wurden in den Hotels in den Monaten August und September registriert, knapp 2 Millionen Lei kassierte die Stadt durch die Hotelgebühr, die von den Touristen pro Nacht entrichtet wird. Nicht zufällig bleibt die Anzahl der Touristen groß im Vergleich zu anderen rumänischen Städten, denn Hermannstadt hat sich auf fünf internationalen Tourismusmessen vorgestellt. Dazu kommt die Smartphoneapp „Sibiu City App”, die kostenlos aus dem Netz heruntergeladen werden kann.

Nicht nur mehr Touristen, sondern auch mehr Hermannstädter hat die Stadt, denn es wurden 2.827 Kinder geboren, 200 mehr als 2012. Verstorben sind im Vorjahr 1.941 Personen, etwa gleich viele wie im Jahr davor.

Die meisten Hochzeiten haben im Monat August stattgefunden, aber insgesamt haben sich 920 Paare beim Standesamt ihr Ja-Wort gegeben. 127 mal war Bürgermeister Johannis dabei. 91 Paare haben sich im Vorjahr offiziell scheiden lassen.

Dafür hat die Stadt vier neue Ehrenbürger, offizielle Gäste und Delegationen wurden ebenfalls vom höchsten Vertreter der Stadt empfangen.

Der Hermannstädter Haushaltsvoranschlag für das Jahr 2014 beträgt rund 409 Millionen Lei, meldet das Bürgermeisteramt, und die Vorschläge können unter www.sibiu.ro eingesehen werden. Es wird vorgesehen, dass die Betriebskosten 303 Millionen Lei betragen, für Entwicklungskosten sind 106 Millionen Lei veranschlagt.

Zu den Betriebskosten zählen unter anderem die Beleuchtung, Instandhaltung und Reinigung der Straßen, die Schulkosten – von den Lehrergehältern bis zur Instandhaltung der Schulen und Stipendien für die besten Schüler der Stadt -, aber auch eine Subvention für die öffentlichen Verkehrsmittel der Stadt, denn für die Rentner bleiben die Busfahrten kostenlos und auch ein Teil der Fahrtkosten für die Schüler werden von der Stadt gedeckt.

In dieser Liste vorgesehen sind auch die Kultureinrichtungen der Stadt. Das Gewerkschaftskulturhaus erhält 14 Millionen Lei für Kultur- und Sportprojekte, das Radu Stanca-Nationaltheater 13 Millionen Lei (inbegriffen die Organisationskosten für das Internationale Theaterfestival) und das Gong-Theater für Kinder und Jugendliche erhält zwei Millionen Lei.

Zu den Entwicklungskosten zählen auch die Ausgaben für die Kinderklinik in Höhe von 9 Millionen Lei, denn hier soll ein Forschungszentrum für Kinderneurologie gebaut werden. Es handelt sich dabei um ein laufendes Projekt mit einem Gesamtwert von 45 Millionen Lei.

Acht weitere Kreisverkehre sollen in der Stadt gebaut und 51 Straßen sollen modernisiert werden. Eines der größten Projekte ist die Modernisierung der mehr als 100 Jahre alten Zibinsbrücke beim Zibinsmarkt.

Auch kleinere Projekte sind vorgesehen, die zum Teil die Straßenbeleuchtung auf mehreren Straßen betreffen, aber auch ein neuer Park für die Skateboardfahrer soll gebaut werden.

Im Vorjahr betrug der städtische Haushalt  385 Millionen Lei. In Hermannstadt sind die Steuern und anderen Gebühren im Vergleich zu 2013 nicht gestiegen.  

Ruxandra STĂNESCU

 

Besonderer Beliebtheit bei den Hermannstädtern aller Altersklassen erfreut sich auch das städtische Volksbad (Baia Neptun"), das aus Mitteln der Hermannstädter Allgemeinen Sparkassa aus Initiative des damaligen Direktors Dr. Carl Wolff gebaut und am 11. Dezember 1904 eröffnet wurde. Im Jahr 2013 zählte das Volksbad 46.697 Kunden. Weitere 522 Personen besuchten hier Kurse, die verschiedene Sportvereine anboten. Am meisten besucht ist das Schwimmbad. Das Volksbad bietet aber auch andere Dienstleitungen an: Sauna, Massage, Fitnessraum, Frisiersalon, Kosmetik, Maniküre, Pediküre, Wäscherei.                                          

Foto: Paul ALBU

 

Bürgermeister Klaus Johannis.

Foto: Fred NUSS

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Gesellschaft.