Nachhaltige touristische Produkte

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Ausgabe Nr. 2361
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Zwischenbilanz im Projekt CultTour im Freilichtmuseum präsentiert

 

Vergangene Woche fand im Freilichtmuseum zwischen dem 27. und dem 29. November ein weiterer Schritt  im Rahmen des Projektes CultTour statt. Diesmal wurden die Machbarkeitsstudien der verschiedenen Pilot-Standorten den wissenschaftlichen Projektpartnern vorgestellt. Am vergangenen Freitag gab es eine Pressekonferenz mit Arnold Klingeis, Bürgermeister von Freck und Wolfgang Vrzal von der IMC Krems von dem Projekt CultTour. Beendet wird das Projekt im Juni 2014. Vollendet wurden bislang etwa 70 bis 80 Prozent des Projektes.

 

„Wir haben gesehen, dass durch all die Machbarkeitsstudien, die auf verschiedene Ziele fokussiert sind, versucht wird, Wege zu finden um ein breites Publikum zu finden, Möglichkeiten zu finden den Aufenthalt der Touristen zu verlängern, die touristischen Standorte mit der Stadt zu verbinden und im Allgemeinen nachhaltige touristische Produkte zu entwickeln, sagte Vrzal. „Als Schlussfolgerung können wir sagen, dass wir mit den Ergebnissen zufrieden waren.“ In den Machbarkeitsstudien sei Nachhaltigkeit berücksichtigt worden, wie auch  Stakeholder-Management und Stakeholderbeteiligung. Die Machbarkeitsstudien seien ein wichtiger Meilenstein im Projekt.

Nach dem Austausch und Diskussionen zwischen den Partnern, soll nun nach den Machbarkeitsstudien eine viel detaillierter Planung erfolgen. Außerdem sollen zusätzliche finanzielle Ressourcen gefunden werden für den nächsten Schritt, ebenso Rundtischgespräche stattfinden, damit die lokale Bevölkerung in die Entwicklung von Produkten miteinbezogen wird. Als letzter Schritt soll die tatsächliche Entwicklung der neuen und nachhaltigen Produkte erfolgen.

Im Falle der rumänischen Partner, sowohl das Brukenthalpalais in Freck betreffend, als auch das Astra-Museum, seien die Ergebnisse gut, betonte Vrzal. Man könne sagen, dass beide Triebkräfte im Bereich der Tourismusentwicklung in den Regionen werden. Als akademische und wissenschaftliche Partner arbeite man nun bereits seit drei Jahren mit diesen Standorten zusammen. „Wir kennen diese Standorte und wir erklären, dass sie mit Sicherheit über ihre lokale und regionale Ebene hinauswachsen und die internationale Ebene erreichen werden bezüglich des Angebots von nachhaltigen touristischen Produkten."

Die Aktivitäten der Pilot-Standorte seien sehr unterschiedlich. Für diese gebe es klare Ziele und Fragen, die beantwortet werden müssen. Auf wissenschaftlicher Ebene müsse man allerdings Methodologien entwickeln, die im gesamten Aktionsgebiet des Programms in Südosteuropa anwendbar seien. Als Ergebnis gebe es also Methodologien und Wege zum Analysieren von verschiedenen Aspekten eines Pilot-Standortes. Diese Methodologien sollen dann zum Definieren von neuen touristischen Produkten verwendet werden. Für jedes Produkt soll übrigens in einer letzten Etappe ein Businessplan erstellt werden.

In Freck gebe es laut Klingeis vier Interessenzonen. Einerseits könnte es im Gebirge bis zur Bărcaci Hütte einen Aufzug geben, von hier eine Skipiste bis zum Frecker See. Der Alt biete ebenfalls Möglichkeiten zu verschiedenen Aktivitäten wie Rudern oder sei als Erholungsgebiet geeignet. Zum Kulturerbe zählen sowohl die Sommerresidenz  Brukenthals in Freck als auch das Gedenkhaus von Gheorghe Lazăr, dessen Namen bereits ein nationaler Brand sei, der aber auch ein nationales touristisches Produkt werden müsse. Für jeden Standort gebe es schließlich zwei Richtungen: Die Natur und das kulturelle Erbe.

Zur Umsetzung des Masterplans in Freck seien laut Klingeis etwa 100 bis 120 Millionen Euro nötig. Dieser bestehe aus insgesamt 60 verschiedenen Projekten, die alle mit den Fachleuten aus Deutschland und Österreich besprochen worden seien. Die Reihenfolge der Umsetzung werde übrigens von der Stadtverwaltung bestimmt werden.  Der Endtermin zur Umsetzung aller Projekte sei 2030.

Die CultTour-Projekte sollen übrigens später eine gute Aussicht haben, von den operationellen Programmen der Europäischen Union finanziert zu werden.

Im Anschluss zur Pressekonferenz wurde ein Rundgang durch das Astra-Freilichtmuseum gemacht. Ebenfalls im Rahmen von CultTour wurde beispielsweise die Machbarkeitsstudie für unterirdische Räume für verschiedene Aktivitäten und Ausstellungen am See erarbeitet. Gegenwärtig befindet sich hier ein alter Lagerraum. Außerdem sollen beispielsweise Gärten so bepflanzt werden, wie es am einstigen Standort des jeweiligen Bauernhauses üblich war.

Am CultTour-Projekt beteiligt sind als Pilot-Standorte die Stadt Freck, als Projektleader, das Astra-Freilichtmuseum als Best Practice-Beispiel, Alexandroupolis (Griechenland), Taranto (Italien) und Veliko Tarnovo (Bulgarien). Als wissenschaftliche Partner sind die IMC Fachhochschule Krems, die Universität für Bodenkultur Wien und die Technische Universität Berlin beteiligt. CultTour ist übrigens ein INTERREG IVB Projekt, welches von der EU im Rahmen der ETZ (Europäisch Territoriale Zusammenarbeit) im Süd-Ost-Europa Programm finanziell unterstützt und durch Mittel aus dem Europäischen Fond für Regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert wird. Weitere Infos unter www.culttour.eu    

Werner FINK

Wolfgang Vrzal (links) und Arnold Klingeis.                

Foto: Werner Fink

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Wirtschaft.