Eintracht in Vielfalt

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Ausgabe Nr. 2352
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Band 28/29 der Kärnten Dokumentation vorgestellt

 

Seit 1990 hat es sich das Volksgruppenbüro beim Amt der Kärntner Landesregierung zur Aufgabe gemacht, in Sachen nationale Minderheiten sozusagen über den Tellerrand von Kärnten und Österreich hinüberzuschauen zu anderen Volksgruppen in Europa. So veranstaltet das Amt jährlich den Europäischen Volksgruppenkongress. Die dort gehaltenen Beiträge werden in der Reihe Kärnten Dokumentation" einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

 

Einer der Herausgeber, Mag. Udo Puschnig vom Amt der Kärntner Landesregierung, war bei der Vorstellung des Bandes 28/29 im Spiegelsaal des Hermannstädter Deutschen Forums dabei. Puschnig erwähnte in seinem Grußwort an die zahlreichen Anwesenden, die nach 1990 intensiv gepflegte Zusammenarbeit zwischen dem Land Kärnten und Hermannstadt sowie den Landlergemeinden, die sich auch in der Einladung von Referenten aus Siebenbürgen und zuletzt auch aus dem Banater Bergland zu den Europäischen Volksgruppenkongressen nach Klagenfurt niedergeschlagen habe. Nachdem bisher Pfarrer Wolfgang Rehner, Prof. Dr. Hans Klein, der Vorsitzende des Hermannstädter Deutschen Forums, Prof. Dr. Zeno Karl Pinter als damaliger Unterstaatssekretär im Departement für interethnische Beziehungen bei diesen Kongressen Beiträge präsentiert hatten, waren 2011 der Hermannstädter Historiker Ilie Dan Nanu und 2012 der Vorsitzende des Demokratischen Forums der Banater Berglanddeutschen, Erwin Josef Ţigla als Referenten eingeladen.

Ilie Dan Nanu stellte im Rahmen des Kongresses 2011, der dem Thema „Autochthon – allochthon – autonom. Status und Selbstverständnis europäischer Volksgruppen" gewidmet war, „Die ungarische Minderheit in Rumänien nach 1989. Soziale, wirtschaftliche und kulturelle Aspekte" vor.

Erwin Josef Ţigla war 2012 dabei, als das Thema „Begegnung, Dialog und Kultur: Instrumente der Volksgruppenverständigung" lautete und sprach über „Eintracht in Vielfalt. Das Banater Bergland: ein kleines Europa". De facto stellte Tigla in seinem Beitrag seine eigene Familie vor, die durch ethnische und konfessionelle Vielfalt schon ein Europa in der Nussschale darstellt.

Beide Beiträge befinden sich in dem neuesten Band der „Kärnten Dokumentation", in dem auch Beiträge von Referenten aus Nordirland, Slowenien, Spanien (Baskenland), der Ukraine, Italien (Südtirol), Deutschland und Österreich zu lesen sind.

In diesem Jahr, so Puschnig, werde der Klausenburger Germanist András Balogh in Klagenfurt referieren. Zunächst aber werden die Hermannstädter Kooperationspartner das Vorprogramm des Volksgruppenkongresses mitgestalten, das unter dem Titel „Blickpunkt Rumänien. Die Landler und die deutsche Minderheit. Geschichte, Aktuelles und Fotokunst" am Mittwoch, den 16. Oktober, gleich zwei Veranstaltungen vorsieht: ab 18.30 Uhr geht es im Spiegelsaal der Kärntner Landesregierung um „Geschichte und Aktuelles", wobei Stadträtin Anita Pavel, der Historiker Winfried Ziegler und Roger Pârvu, Programmleiter an der Evangelischen Akademie Siebenbürgen, Vorträge halten werden; 20 Uhr stellen Mag. Erika Napetschnig, Leiterin der Unterabteilung Kunst und Kultur im Amt der Kärntner Landesregierung, Helmut Lerner, Kulturreferent des DFDH, und Leopold Meidl, Mitglied des Verbandes Österreichischer Amateurfotografenvereine, im Verwaltungszentrum des Landes Kärnten die Foto-Ausstellung „Die Rumäniendeutschen" und „Rumänische Impressionen" vor, die daselbst bis zum 17. Dezember d. J. zu sehen sein wird (Öffnungszeiten: Mo.-Do. 8-16; Fr. 8-13 Uhr).

Beatrice UNGAR

 

 

Die Protagonisten der Buchvorstellung (v. l. n. r.): Anita Pavel, Udo Puschnig, Hans Klein, Erwin Josef Ţigla und Dan Nanu.     

Fotos: Fred NUSS

 

 

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Kultur.