Titel verleiht „Auftrag und Recht”

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Ausgabe Nr. 2348
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Cristian Ţopescu soll für siebenbürgische Kirchenburgen werben

 

Hier ist Rhodos, hier sollst du springen!" sagen in einer Geschichte von Äsop die Leute einem ihrer Athleten, der sich lobt, er habe in Athen beim Hochsprung alle Rekorde gebrochen. Mit dieser Geschichte wollte der bekannte rumänische Sportkommentator Cristian Ţopescu darauf hinweisen, dass die Kirchenburgen in Siebenbürgen der rumänischen Öffentlichkeit bekannt sein müssen, um eine Zukunft zu haben.

 

Ţopescu wurde am letzten Freitag im Rahmen eines von dem Aachener Organisten Walter Karius bestrittenen Orgelkonzertes, das letzte der Reihe „Musica barcensis" in der Kirchenburg in Honigberg von Bischof Reinhart Guib zum „Kulturbotschafter der Kirchenburgen in Siebenbürgen" ernannt. Dieser Titel verleihe Cristian Ţopescu den „Auftrag und das Recht, für die 170 siebenbürgischen Kirchenburgen zu werben, als Stimme der evangelischen Kirche in der rumänischen Öffentlichkeit", betonte Bischof Guib. Guib würdigte in seiner Rede den ersten Kulturbotschafter der Kirchenburgen als eine „extrem positive, markante und bekannte Persönlichkeit Rumäniens" und erwähnte die Verbundenheit des Sportkommentators  mit der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien. Desgleichen dankte Bischof Guib der Honigberger evangelischen Kirchengemeinde für die Gastfreundschaft und dafür, dass sie ihre Kirchenburg entsprechend betreuen.

Mit dieser Ernennung wolle die Evangelische Kirche A. B. in Rumänien ihre Kirchenburgen in der rumänischen Öffentlichkeit bekannter machen, als sie bisher sind, sagte in seiner Ansprache der Projektleiter Pfarrer Stefan Cosoroabă. Unter dem Motto „Entdecke die Seele Siebenbürgens" wolle man mehr rumänische Besucher in die Kirchenburgen bringen, die heute eine „Metamorphose" zur Destination für Kulturtouristen durchmachten. Man habe nämlich festgestellt, dass die meisten Besucher aus dem Ausland kommen. Die meisten Besucher wurden 2012 im Burzenland in der Schwarzen Kirche in Kronstadt gezählt, insgesamt 200.000, an zweiter Stelle liege Tartlau mit 35.000 Besuchern. Die zum Weltkulturerbe zählende Kirchenburg in Birthälm hatte weniger als 30.000 Besucher, jene ebenfalls auf der Welterbeliste geführte Kirchenburg in Wurmloch knapp 1.000.       B. U.

 

Bildtexte: Unser Bild (v. l. n. r.): Stefan Cosoroabă, Cristian Ţopescu, Carmen Schuster und Bischof Reinhart Guib.                     Fotos: Beatrice UNGAR

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Gesellschaft, Kultur.