Miteinander gestalten

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Ausgabe Nr. 2343
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Jugendworkcamp an der Evangelischen Akademie

 

Wie bereits im vergangenen Jahr organisierte die Evangelische Akademie Siebenbürgen, diesmal vom 22. – 29. Juli, ein Jugendworkcamp. Teilgenommen haben insgesamt 28 deutschsprachige Jugendliche aus Serbien und Rumänien. Ursprünglich eingeplant war auch eine Gruppe aus Ungarn, die aber leider kurzfristig absagte. Die im Camp zusammengekommenen Jugendlichen sind zwischen 15 und 19 Jahren alt – manche von ihnen kennen sich bereits aus dem Vorjahr.

 

Der Programmleiter Roger Pârvu gab Auskunft über das Anliegen des Jugendworkcamps. So konnten die Jugenlichen lernen, etwas gemeinschaftlich zu gestalten und in die Zivilgesellschaft zu tragen. Die Organisatorin Senta Seidner gab ergänzend dazu einen praktischen Einblick in die verschiedenen Arbeitsbereiche des Camps. So pflegten einige den Fliedergang neben der Kirche und befreiten diesen Bereich von Überwucherungen durch Unkraut. Andere begradigten den Boden, auf dem eine von Efeu umrankte Terrasse geschaffen werden soll. Auch die Reinigung von Grabsteinen des Neppendorfer Friedhofs gehörte, neben vielen anderen, zu den Aufgaben der vergangenen Woche. Das gemeinsame Arbeiten bietet zugleich einen außergewöhnlichen Kontext des Kennenlernens. Die Akademie wird somit stückweise zu einem Ort der Vertrautheit, in den jeder etwas Eigenes investieren kann.

Die Jugendlichen selbst sprachen davon, wie schön es sei, die Resultate der eigenen Arbeit zu sehen; gemeinsam die Früchte zu ernten, welche gesät wurden. Die Frage, ob sie abends totmüde in ihr Bett fallen würden, verneinten sie klar. „Müde macht uns die Arbeit, die wir liegenlassen, nicht die, die wir tun.“, stellte bereits die österreischiche Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach fest. Statt also nach dem Abendessen schlafen zu gehen, traf man sich in der Runde, sang Lieder aus Serbien und Rumänien und ließ den Tag langsam miteinander ausklingen. Das sind die Gründe warum die Jugendlichen in den Ferien lieber ins Workcamp gehen, als einfach nur auszuspannen.

Das gemeinsame Arbeiten war aber keinesfalls der einzige Programmpunkt. Es fanden neben einer Schnitzeljagd durch Neppendorf auch verschiedene Ausflüge nach beispielsweise Kronstadt statt.

Hauptfinanzierer des Workcamps war die Hanns-Seidel Stiftung. Die Kontaktadresse in Serbien ist der Verein St. Gerhard. Das Tagungs- und Begegnungszentrum, die Evangelische Akademie Siebenbürgen, will das Projekt „Jugendworkcamp“ im nächsten Jahr fortsetzen. So können neue Bekanntschaften geschlossen und die bereits Gemachten gefestigt werden, was die Jugendlichen sehr begrüßen.

Christina GRZESCHNIOK

Teilnehmer des Jugendworkcamps schaffen die Grundlage für eine Außenterrasse mit Laube.                                                            

Foto: die Verfasserin

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Gesellschaft.