Ausgabe Nr. 2341
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18. Auflage des Carl Filtsch-Klavier- und Kompositionswettbewerbsfestivals
Die 18. Auflage des Carl Filtsch-Klavier- und Kompositionswettbewerbfestivals ging am Sonntag mit der Preisverleihung und der Gala der Preisträger auf der Bühne des Thaliasaals zu Ende. Hervorzuheben ist, dass in diesem Jahr vornehmlich Nachwuchspianisten aus Rumänien regelrecht „abgesahnt" haben. Für Hermannstadt von Bedeutung ist, dass alle drei Hermannstädter Teilnehmer einen Preis erhalten haben.
Es handelt sich dabei um Mara Bardac (11), die in der Kategorie A (bis 11 Jahre) den dritten Preis zugesprochen bekam, Eduard Gheorghiţă, der eine Belobigung in der Kategorie B (bis 16 Jahre) erhielt, und Teodora Oprişor (19), die sich bei der Kategorie C (ab 17 Jahre) den dritten Preis mit Mihaela Manea (Târgovişte, Rumänien) teilte.
Die jeweiligen Ergebnisse in den Kategorien sprechen für sich. Besonders gut bestückt war die Teilnahme in der Kategorie A: 1. Preis: Bianca Florentina Stănescu (Ploieşti, Rumänien), 2. Preis: Ştefan Pretuleac (Craiova, Rumänien); 3. Preis: Gabriel Andrei Fabiani (Petroşani, Rumänien); Belobigungen: Maria Izabela Voropciuc (Satu Mare, Rumänien), Augustina Solomon (Slobozia, Rumänien) und Cristina Tomescu (Craiova); Kompositionspreise: 1. Preis: Teodora Arabu (Cordun, Kreis Neamț, Rumänien); 2. Preis: Sebastian-Dorin Rogozan (Neumarkt am Mieresch, Rumänien); Carl Filtsch-Preis: Ştefan Pretuleac.
In der Kategorie B siegte Andrei Constantin Preda (Roman), gefolgt von dem Bulgaren Nikoly Evgeniev Zhelyazkov (2. Preis) sowie Bogdan Marian Drăgănescu (Ploieşti) und Sophia Karshat (Russland), die sich den dritten Platz teilten. Belobigungen gingen in dieser Kategorie an: Alexa Dorottya Stier (Sathmar/Satu Mare), Sebastian Solomon (Slobozia) und Andrei Sabalevich (Weißrussland). Sabalevich erhielt den 1. Preis für Komposition und Solomon den 2.
Auf höchstem Niveau präsentierten sich die Konkurrenten der Kategorie C., allen voran der Klausenburger Balázs Demeny (24), der den ersten Preis erzielte. Platz zwei belegte Ana-Mădălina Mănăstireanu (18) aus Jassy. Den dritten teilten sich wie schon erwähnt Teodora Oprişor und Mihaela Manea. Eine Sonderbelobigung ging an die Russin Julija Novik (22), weitere zwei Belobigungen erhielten Desislava Bobrina und Timofey Antropov (beide Russland).
Zu bemerken war, dass die Konzerte, die an zwei Festivalsabenden als Begleitprogramm gedacht waren, relativ spärlich besucht gewesen sind. Es handelt sich um jenes zur Eröffnung des Festivals am Montag, den 8. Juli, als das von Gheorghe Brănici geleitete Bläserensemble Tromba Felix einige Jazz-Standards zu Gehör brachte, vor einem halbvollen Saal, in dem noch nicht einmal alle Teilnehmer saßen, und um den ausgezeichneten Kammermusik- abend mit Cristina Anghelescu (Violine) und Viniciu Moroianu (Klavier) am Dienstag Abend. Die beiden Ausnahmemusiker spielten Violinsonaten von Jean-Marie Leclair, Ludwig van Beethoven und César Franck, wobei sie sich aufs für die Zuhörer Angenehmste ergänzten.
Das dritte Konzert in Hermannstadt bestritt am Donnerstag Abend das Siebenbürger Quartett im Brukenthalpalais. Allerdings nicht wie angesagt im Innenhof sondern in einem kleinen Saal im hinteren Trakt.
Peter Szaunig, der Initiator des Wettbewerbs und des Festivals, der zugleich Vorsitzender der internationalen Jury ist (zu der auch in diesem Jahr Jurorinnen aus Russland und Bulgarien gehörten) versprach der Hermannstädter Zeitung: „Nächstes Jahr werden wir auch Juroren aus Westeuropa einladen. Das Niveau des Wettbewerbes erfordert dies."
Heuer hatten sich rund 44 Teilnehmer außer aus Rumänien aus Bulgarien, der Republik Moldova, Russland, Frankreich, Weißrussland, der Ukraine und Südkorea angemeldet.
Wie die Hermannstädter Klavierlehrerin Enikö Orth erklärte, stellen die überraschend schwierigen Kompositionen des Wunderkindes Carl Filtsch (1830-1845) die wichtigste Hürde für die Nachwuchspianisten dar.
Beatrice UNGAR
Foto 1: Gruppenbild der bei der Gala anwesenden PreisträgerInnen aller Kategorien auf der Bühne des Thaliasaals.
Foto 2: Direktor Ioan Bojin überreichte die Preise der Kategorie C, hier den dritten Preis, an die Hermannstädterin Teodora Oprișor.
Fotos: Fred NUSS