Ausgabe Nr. 2340
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Kinder-Umwelt-Club in Hammersdorf
Um das Thema Umweltschutz in einer Gesellschaft zu verankern, bedarf es eines gefestigten Umweltbewusstseins – dem wird wohl jeder uneingeschränkt zustimmen. Dass unser Verhalten die Umwelt und das natürliche Gleichgewicht gefährdet, ist allerdings noch nicht bei jedem angekommen. Achtlos in der Natur entsorgte Müllberge gehören auch in Siebenbürgen leider noch zum alltäglichen Bild.
Die evangelische Kirchengemeinde Hermannstadt hat aus diesem Grund ein Projekt unter dem Namen „Kirche für Umwelt und Bildung Hammersdorf“ ins Leben gerufen, das sich durch intensive Bildungsarbeit aktiv dem Umweltschutz in der Region widmet. Im Rahmen des Projekts initiierten Eli Wiszt und Gaby Brennhaugen in enger Zusammenarbeit mit der Projektleiterin der Hammersdorfer Umweltinitiative Elfriede Dörr in der vergangenen Woche nun einen Kinder-Umwelt-Club. Ziel des Programms ist es, schon bei den Kleinsten ein Bewusstsein für die sensiblen Abläufe und Zusammenhänge unseres Ökosystems zu entwickeln.
Auf dem Gelände der Kirchenburg konnten Kinder zwischen 7 und 10 sich mit der siebenbürgischen Flora und Fauna beschäftigen, lernen, wie sich ihr eigenes Verhalten auf die Natur auswirkt und selbst erfahren, wie sie die Umwelt aktiv beschützen können.
Das Konzept des Kinder-Umwelt-Clubs erarbeitete Gaby Brenn haugen. Die studierte Sozialpäda- gogin arbeitet bereits seit Jahren im Bereich Umweltweltbildungsarbeit und engagiert sich nun ehrenamtlich für das Öko-Projekt in Hammersdorf. Spielerisch ging sie gemeinsam mit den Kindern der Frage nach, wie sich die achtlose Müllentsorgung unmittelbar auf unsere Umwelt auswirkt und welche vielfältigen Möglichkeiten des Recyclings es gibt. So lernten die Kinder, was mit Plastik, Papier und Bananenschale passiert, wenn wir sie in der Erde vergraben oder wie aus alten biologisch nicht abbaubaren Kaffeetüten hippe, für den Bio-Einkauf geeignete Öko-Tragetaschen entstehen.
Der Kern des ambitionierten Projekts ist Bildung für nachhaltige Entwicklung, so Elfriede Dörr, die sichtlich stolz über die Fortschritte ihrer Initiative berichtet. Noch befindet sich das Projekt in den Kinderschuhen, doch weitere Schritte sind bereits geplant. So soll in Zukunft ein Naturlehrpfad entstehen und ein Öko-Projekt für sozial schwache Familien erarbeitet werden. Die grüne Kirchenburg soll zu einem zukunftsorientieren Umweltbildungszentrum heranwachsen, wo Jung und Alt sich über den verantwortungsbewussten Umgang mit der Umwelt austauschen können.
Ulrike BETGE
Gruppenbild mit Kindern und Elfriede Dörr, Mihaela Armean und Eli Wiszt.
Foto: Gaby BRENNAUGEN