Neunte Feeric Fashion Week: Jede Menge Modeshows in und um Hermannstadt
Ausgabe Nr. 2491
Die Feeric Fashion Week hat vergangene Woche in Hermannstadt stattgefunden: Mode, Musik, Schaulustige, Blogger, Fotografen und einige verirrte Pokemon-Sucher (siehe Junior-Ecke!) haben das Stadtzentrum, den Zoo und eine Fabrik in Hermannstadt „unsicher gemacht“. Es war die 9. Auflage des Festivals, das von Jahr zu Jahr nicht nur mehrere Shows anbietet, sondern auch berühmte Namen bringt.
Begonnen hat die Modewoche bereits in Karlsburg/Alba Iulia, wo an zwei Tagen mehrere Designer ihre Kollektionen vorgestellt haben. Die erste Show, „Atipic Beauty”, war im Vorjahr in Hermannstadt vorgestellt worden. Jedes Model auf dem Laufsteg wurde dabei von einer Person im Rollstuhl begleitet, wobei beide das gleiche Outfit trugen. Erfolgreich war allerdings auch die Abendshow, bei der nicht nur die Models sondern auch die inzwischen schön renovierte Burg regelrecht ins Rampenlicht rückten.
Am vergangenen Wochenende begann dann das sechstägige Festival in Hermannstadt. Mitichi, der Organisator des Festivals, erklärte in einer Pressekonferenz, er sei sehr glücklich über diese Auflage und dass das Festival von Jahr zu Jahr immer bekanntere Namen nach Hermannstadt lockt. Dabei sei sowohl die Anzahl der Designer – dieses Jahr waren etwa 50 dabei -, als auch die der Shows gestiegen: Drei fanden tagsüber an verschiedenen Orten statt und vier oder fünf abends, im Halbstundentakt.
Cosmina Păsărin hatte dieses Jahr die Präsentation der gesamten Woche inne, nachdem sie im Vorjahr die „Atipic Beauty”-Show vorgestellt hat.
Auch dieses Jahr wurden verschiedene Orte für die Präsentationen gewählt, einige davon sind bereits „traditionell”, manche sind neu. „Ich bin nur der Produzent dieser Modewoche, und kann Ihnen nicht sagen, welche die beste Show ist”, witzelte Mitichi, „aber ich kann sagen, dass ich die Orte der Präsentationen so wähle, damit sie zu den jeweiligen Kollektionen passen.” Und dafür ist Hermannstadt besonders geeignet, wie die Zuschauer, Designer, Models und Fotografen feststellen konnten. Einige der Shows fanden in kleinen Gässchen statt, so dass auch Fußgänger zufällig Zeugen der 15-minütigen Präsentationen wurden, manche in geschlossenen Räumlichkeiten, wie z. B. in der Boromir-Fabrik. Neu war dieses Jahr eine Präsentation im Zoo, genauer gesagt im Löwengehege, allerdings wurden die Tiere vor dem Medienrummel geschützt und waren in anderen Räumen weggesperrt worden. Nicht eingesperrt waren die erwähnten Pokemons, denn die virtuellen Tierchen waren für manchen Zuschauer interessanter als die halbnackten Frauen und Männer, die gekonnt auftraten.
Medienrummel gab es jede Menge, denn jedes Jahr zieht die Woche immer mehr Modejournalisten und -blogger aus aller Welt an.
Die Brukenthalsche Sommerresidenz in Freck war wie jedes Jahr einer der Orte, an denen die Models Kleider, Schmuck und Schuhe präsentieren konnten, dieses Jahr wurde aber auch beim Lehmschloss („Castelul de lut”) Mode präsentiert. Das „Schloss” zieht jetzt schon Hunderte Touristen an, obwohl es für die Gäste noch nicht eröffnet wurde, viele Tourismusbloggs feiern es als „angesagten Ort” .
Ganz klassische Modeshows mit Catwalk gab es jeweils abends. Da hatten auch die Zuschauer die Chance, die Kollektionen zu bewerten, zu kritisieren, sich aber auch hie und da giftige Blicke zuzuwerfen.
Die spanische Modedesignerin Ágatha Ruíz de la Prada war vielleicht der meist erwähnte Namen des Festivals. Nach Hermannstadt brachte sie eine bunte und auch im „normalen” Leben tragbare Kollektion. Zu sehen waren aber in dieser Woche auch komplizierte Kleider und originelle Kopfbedeckungen – Applaus gab es aber immer für alle, bei der Gala am Samstag wahrscheinlich den meisten, vielleicht auch, weil der Große Ring den meisten Platz für das Publikum anbot.
Zur Freude der Organisatoren gab es auch eher wenig Regenschauer, obwohl Mitichi bereits angekündigt hatte, dass die Feeric-Show den Regen magisch anziehe.
Auf jeden Fall soll das Festival auch im nächsten Jahr ausgebaut werden und weitere berühmte Designer anlocken, so Mitichi. Das Team ist bereits dieses Jahr vergrößert worden und weitere berühmte Designer sollen hierher eingeladen werden, versprach er.
Ruxandra STĂNESCU
Foto 1: Das dritte Tor der schön renovierten Festung in Karslburg/Alba Iulia bot sowohl am Samstag, dem 16. Juli, als auch am Sonntag, dem 17. Juli, die perfekte Kulisse für eine abendliche Modeschau der Feeric Fashion Week, am Vormittag waren die Models auf dem Dach des Rathauses zu sehen. Am Montag wurde in Seiden/Jidvei eine kurze Pause eingelegt, von Dienstag bis Samstag fand das Modefestival weiter in und um Hermannstadt statt.
Foto 2: Auch wenn die Arbeiten an dem „Castelul de lut” (Lehmschloss) bei Porumbacu de Sus nicht abgeschlossen sind, sind nicht nur Touristen davon fasziniert.
Foto: Feeric Fashion Week