Marquardt: „Erfindungsgeist und Akribie”

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Standort des Familienunternehmens in Hermannstadt feierte 10. Jubiläum
Ausgabe Nr. 2500
 

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Zehn Jahre seit der Gründung feierte vergangene Woche Marquardt Rumänien in Hermannstadt, eingeladen bei den Feierlichkeiten waren sowohl Vertreter der Hermannstädter Behörden, als auch Bürgermeister aus Kreis Hermannstadt und Führungskräfte anderer Werke aus dem Industriegebiet West. Die Marquardt-Gruppe hatte im Vorjahr einen Umsatz von einer Milliarde Euro, in Hermannstadt ist der größe Standort von insgesamt 17 in 13 Länder, sogar größer als die Mutterfirma des Familienunternehmens in Rietheim-Weilheim. In dem Hermannstädter Werk hat Marquardt in den zehn Jahren 160 Millionen Euro investiert.

 

Ernst Kellermann, COO der Gruppe Marquardt, hielt die Eröffnungsrede und bedankte sich bei den Anwesenden für ihr Kommen: „Tage wie dieser sind immer auch ein Meilenstein und eine Gelegenheit, mit Dank auf das Geleistete zurück zu schauen”, erklärte der Geschäftsführer, der über die Anfänge des Unternehmens 1925 sprach, als Johannes Marquardt und Johannes Marquardt – „nicht verwandt und nicht verschwägert” die „Spezialfabrik für Elektrobedarf und Feinmechanik“ in Rietheim gründeten. Das Unternehmen hat expandiert und u. a. weitere Werke in anderen Ländern eröffnet – 2006 kam das Hermannstädter Unternehmen hinzu. Zur Zeit ist das Werk 47.000 Quadratmeter groß und hat rund 2.700 Angestellte. „Daraus lässt sich unschwer ableiten, dass Hermannstadt auch den größten Umsatz aller Marquardt-Werke generiert, und das in nur 10 Jahren. Darauf können Sie, liebe Mitarbeiterinnen und liebe Mitarbeiter, stolz sein”, erklärte Kellermann, der sich bei dieser Gelegenheit auch bei den Geschäftsführern aus dem Industriegebiet West bedankte, die Marquardt ermutigt haben, sich in dieser Gegend niederzulassen, denn alle waren bemüht, Hermannstadt als Wirtschaftsstandort zu stärken. Mourad Halilou, Geschäftsführer von Marquardt Schaltsysteme Hermannstadt, bedankte sich bei den Vertretern der verschiedenen Institutionen und den Menschen, „mit denen wir zusammen gearbeitet haben, um diesen Erfolg zu verwirklichen.” Dabei bedankte sich der Geschäftsführer zunächst bei Hermannstadts Bürgermeisterin Astrid Fodor „für die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Hermannstadt, mit der wir den Grundstein für unser heutiges Wachstum gelegt haben. Wir freuen uns sehr, diese ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der Stadt weiter führen zu können.” Halilou bedankte sich auch bei Präfekt Cristian Roman und bei der Kreisratsvorsitzenden Daniela Cîmpean, sowie bei den anwesenden Bürgermeistern, denn etwa die Hälfte der Mitarbeiter werden per Kleinbusse aus dem Kreis Hermannstadt aber auch aus den Nachbarkreisen in die Arbeit gefahren.

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Auch Bürgermeisterin Astrid Fodor sprach über den Erfolg des Unternehmens, das nach Hermannstadt Investitionen von Millionen Euro gebracht hat, mehrere tausend Arbeitsplätze und gute Löhne für die geleistete Arbeit anbietet, aber auch über die dualen Ausbildungsplätze, die von dem Werk unterstützt werden. „Marquardt ist ein Partner unserer Stadt, mit Beitrag auch für soziale, wirtschafliche und Sportprojekte”, erklärte Fodor und „die Tatsache, dass das Unternehmen kontinuierlich und nachhaltig gewachsen ist, ist ein Beweis, dass Hermannstadt ein guter Investitionsort ist.”

„Als Vertreter der Hermannstädter freuen wir uns immer, wenn ein Unternehmen seinen wirtschaftlichen Erfolg feiert”, erklärte Kreisratsvorsitzende Daniela Cîmpean, „weil der Wohlstand für das Unternehmen auch Wohlstand für die Gemeinschaft bedeutet.”

Präfekt Cristian Roman hatte auch lobende Worte für den zweitgrößten Arbeitgeber des Industriegebietes West, der Arbeitsplätze auch für Bewohner der Nachbarsorte anbietet. Dabei erwähnte Roman u. a. die Zusammenarbeit mit der Hermannstädter „Lucian Blaga”-Universität und die Investitionen im Kultur- und Sportleben, so dass das Unternehmen nicht nur Einfluss auf das Wirtschaftsleben der Stadt hat, sondern auch auf deren Entwicklung.

„Es feiert nicht irgend ein deutsches Unternehem Jubiläum, denn Marquardt ist ein Prämiumunternehemen nicht nur in Hermannstadt und in der Region, sondern weltweit”, erklärte die Konsulin der Bundesrepublik Deutschland in Hermannstadt Judith Urban, „ein Paradebeispiel für ein erfolgreiches deutsches Familienunternehmen. Zehn Jahre Erfolg feiert das Unternehmen und hat – nicht nur für den Standort Hermannstadt – auch ein Erfolgsrezept: Schwäbischer Erfindungsgeist und Akribie, gepaart mit unternehmerischem Mut und Weitsicht. Dabei ist die Firma so gut in der Stadt integriert, dass kaum einer glauben könnte, dass das Unternehmen erst seit einem Jahrzehnt hier ansässig ist.“ Auch dafür gäbe es eine Erklärung, so die Konsulin, und zwar nicht nur „wegen der ständig wachsenden Standortpräsenz, der ständig steigenden Beschäftigungszahl, der Produktion und der Kundenlisten, sondern weil die Firma Marquardt von Anfang an eine wichtige und führende Rolle nicht nur im wirtschaftlichen Bereich, sondern auch im sozialen, kulturellen und sportlichen Bereich gespielt hat.”

Nach den Eröffnungsreden gab es für die Gäste auch eine sehr interessante Werkführung.

Ruxandra STĂNESCU

 

Foto 1: Kunststoff in allen Farben fließt durch die Leitungen zu den Robotern – das ist eine der neuesten Abteilungen des Werkes.               

Foto: Marquardt

Foto 2: Beim Jubiläum waren dabei u. a. (v. l. n. r.): COO Ernst Kellermann (stehend), Präfekt Cristian Roman, Kreisratsvorsitzende Daniela Cîmpean, Vizepräsident Marquardt Logistics Pierre Bassing, Geschäftsführer Mourad Halilou, Bürgermeisterin Astrid Fodor und Konsulin Judith Urban.

Foto: die Verfasserin

 

 

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Wirtschaft.