Dr. Ioan Manițiu: „Das ist jetzt Normalität”

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Ausgabe Nr. 2460
 

Ein Forschungszentrum in Wert von rund fünf Millionen Euro wurde eröffnet

 

Das „Zentrum für invasive und nicht-invasive Untersuchung in der Pathologie des Herzens und der Blutgefäße für Erwachsene” (CVASIC – Centru de cercetare invazivă şi noninvazivă in domeniul patologiei cardiace şi vasculare la adult”) wurde am Samstag feierlich im Hermannstädter Kreiskrankenhaus eröffnet. Das Projekt im Wert von rund 22,3 Millionen Lei wurde durch Europäische Fonds (15,3 Millionen Lei) und von der rumänischen Regierung durch den Hermannstädter Kreisrat (2,6 Mio. Lei und MwSt. 4,3 Mio. Lei) finanziert.

Der größte Teil des Geldes, rund 18 Mio. Lei, wurden in die Apparatur investiert, vom Rest wurde eine neue Abteilung organisiert und renoviert, neben der Kardiologieabteilung. Im Rahmen der neuen Abteilung sollen mehrere Labors und ein Intensivtherapiesalon funktionieren, die vollständige Apparatur ist auf dem neuesten Stand. Dr. Ioan Maniţiu, der Leiter der Kardiologieklinik und Leiter dieses Projektes, erklärte, dass der Manager des Krankenhauses, Dr. Vasile Spinean darauf bestanden habe, dass nur in diesem Jahr gebaute Apparatur gekauft werden soll. Passend dazu waren auch die Preise, doch jetzt hat das Krankenhaus eines der modernsten Zentren des Landes, ein Pluspunkt nicht nur für die Kranken, sondern auch für die Studenten und Doktoranden. Zu der Apparatur gehören ein MR-System im Wert von 8,3 Mio. Lei, ein angiografisches System im Wert von 6,1 Mio. Lei und mehrere Ultraschallgeräte im Wert von jeweils über einer Million Lei.

Grund für diese Investition war die hohe Sterblichkeitsrate wegen Herzkrankheiten, ein Problem, das nicht nur Hermannstadt und Rumänien betrifft, sondern weltweit beobachtet wird. Allerdings werden nicht nur Herzkranke von dieser Investition profitieren, sondern auch Schwangere, die spezifische Probleme aufweisen und ab jetzt hier untersucht werden können und nicht mehr andere Krankenhäuser aufsuchen müssen.

Die wahre Herausforderung beginnt allerdings erst jetzt, sagte Dr. Maniţiu, denn jetzt müssen die Ärzte  beweisen, dass sie die vollständigen Funktionen der Apparatur ausnutzen und dass die Bevölkerung auch richtig davon profitieren kann. Gefragt sind jetzt insbesondere die jungen Ärzte, die in diesen Bereichen spezialisiert werden sollen, aber auch diejenigen, die forschen wollen. „Das ist jetzt die Normalität, dafür bin ich 1977 nach Hermannstadt gekommen und nun ist mein Traum wahr geworden.”, erklärte der Kardiologe begeistert.

Über die Geschichte des Projektes erzählte der Kreisratsvorsitzende Ioan Cindrea, der allen Beteiligten gratulierte und sich auch bei den Kreisräten für ihren Einsatz bedankte. Durch die Erneuerung verschiedener Abteilungen des Kreiskrankenhauses will man den Hermannstädtern ermöglichen, sich in ihrer eigenen Stadt behandeln zu lassen, und Schritt für Schritt will man letztendlich das ganze Krankenhaus modernisieren.

Präfekt Ovidiu Sitterli überbrachte Glückwünsche zu der Leistung und sprach seine Hoffnung aus, dass Forschungen, die in Hermannstadt durchgeführt werden, bald landes- und weltweit bekannt werden. Dazu hoffe er, dass bald auch weitere Zentren für Forschungen in anderen Bereichen in Hermannstadt gebaut werden.

Für eine gute Zusammenarbeit soll auch die Lucian-Blaga-Universität sorgen, erklärte Prorektor Ing. Claudiu Kifor, denn solche Zentren ziehen natürlich auch mehr Geder und auch weltweit bekannte Forscher an. Die Universität sei bemüht, gut qualifizierte Absolventen und Doktoranden auszubilden, und jeder Schritt in diese Richtung sei eine Bereicherung.

Nicht nur lokal, sondern auch international soll das Zentrum bekannt werden: „Wir haben versprochen, internationale Projekte hier durchzuführen”, erklärte Dr. Maniţiu, „und wir werden sicherlich unsere Ziele erreichen, die wir uns gesetzt haben. Wir Kardiologen sind sehr stolz auf dieses Projekt und ich bedanke mich und freue mich für diese wundervolle Stadt.”

Ruxandra STĂNESCU

 

Projektmanager Dr. Ioan Maniţiu erklärte begeistert, was das angiographische System alles machen kann.                              

Foto: die Verfasserin

 

 

 

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Wirtschaft.