Film, Sprache, Begegnung

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Ausgabe Nr. 2342
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Schwerpunkt der Jugendbegegnung war die Sprachförderung mit Vorliebe für Film

Eine grenzüberschreitende Jugendbegegnung mit sprachförderndem Charakter fand vom 4. bis 12. Juli im Jugendzentrum Seligstadt statt. Die Dozentin der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg, M.A. Katja Holdorf, mit Schwerpunkt Organisation und Sprachförderung, begleitete zusammen mit zwölf Studierenden aus Deutschland das Filmprojekt und kümmerte sich auch um den Sprachförderungsprozess. Lehrende der Pädagogischen Hochschule Zürich, Dr. Björn Maurer (Schwerpunkt Medienbildung) und der Babeş-Bolyai-Universität Klausenburg, Dr. Mirona Stănescu (Schwerpunkt Theaterpädagogik), brachten ihre Fachkenntnisse ein. Katja Holdorf sprach mit Ruxandra S T Ă N E S C U über das diesjährige Projekt, gefördert von der Donauschwäbischen Kulturstiftung des Landes Baden-Württemberg und der Baden-Württemberg Stiftung.

Was machen Jugendliche aus vier Ländern in Seligstadt?

Sie lernen hier, wie man Filme produziert, seit diesem Jahr auch über Schauspiel. Außerdem sollen sie gemeinsam einen Film erstellen, um in deutscher Sprache  zu kommunizieren.

Natürlich geht es aber auch um Interkulturalität. Ziel ist es,  dass sich die Kulturen kennenlernen, denn unsere Schwerpunkte sind Film, Sprache und Begegnung.

Wer macht mit?

Außer den Dozenten, sind 12 Studierende aus Deutschland und 33 Jugendliche – 9 aus Deutschland und jeweils 8 aus Rumänien, Kroatien und Serbien – dabei. Die Gruppen sind gemischt. Es sind Achtergruppen, da sind immer zwei aus jedem Land. Das Sprachniveau ist unterschiedlich, von Muttersprachler bis zu Anfänger.

Die Studenten sind auch gemischt. Zum Teil sind es Lehramtsstudierende, zum Teil Kultur- und Medienbildungsstudenten, die also Kompetenzen aus dem Medienbereich mitbringen. Und diese zwei Expertengruppen tauschen sich wieder aus und sollen voneinander lernen und so gemeinsam das Projekt gestalten.

Es ist nicht das erste Mal, dass Sie dieses Camp organisieren…

Nein, das ist jetzt das dritte Mal, dass das Sommercamp stattfindet. Im ersten Jahr hatten wir noch andere Schwerpunkte. Da war nur eine Gruppe, die Film  gemacht hat, weil das mein Spezialgebiet ist, und es gab noch eine Naturgruppe, und dann war eine Theater-Gruppe. Wir haben festgestellt, dass die Filmgruppe den besten Effekt hatte, die Motivation war am größten. Alle wollten Filme drehen, das hat einfach gut  geklappt, da haben wir beschlossen, ein großes Filmcamp zu organisieren. Im Vorjahr haben wir unseren Schwerpunkt  auf das Medium Film gelegt, und dieses Jahr haben wir den Schwerpunkt Schauspiel wieder mit aufgenommen, weil wir festgestellt haben, dass das den Schülern gefehlt hat. Das Konzept ist aufgegangen.

Es war also so, dass wir jedes Jahr das Konzept weiterentwickelt haben. Wir bringen immer unsere eigenen Erfahrungen mit ein und können so das Projekt erweitern.

Wer hat Filme gemacht, wer hat geschauspielert?

Die Schüler durften sich zuordnen, entweder Film oder Schauspiel, sie durften sagen, was sie mehr interessiert. Wir haben dann quasi die Jugendlichen in den folgenden zwei Tagen als Experten ausgebildet, und dann mussten sie ihrerseits den Kollegen das Gelernte erklären – so war unser Schwerpunkt Kommunikation wieder dabei. In den Gruppen waren sie auch gemischt, Schauspiel- und Theaterexperten, und dann haben sie die Rollen getauscht. Es war dann nicht so eng, und die Jugendlichen haben auch alles gemacht.

Ist es möglich, dass das Camp im Jugendzentrum in Seligstadt auch nächstes Jahr stattfindet?

Bestimmt, denn die Donauschwäbische Kulturstiftung und der Geschäftsführer Dr. Eugen Christ, mit  dem wir eine sehr gute Beziehung pflegen, versuchen immer, auch die Gemeinde zu unterstützen, denn dieses Jugendzentrum ist auch ein Projekt an sich.

Zum Beispiel bleiben viele Sachen, die wir mitgebracht haben, hier, und können von der ganzen Gemeinde in Seligstadt  benutzt werden.

Die technische Ausstattung haben wir zwar aus dem Medienzentrum der PH Ludwigsburg gebracht, wie: Kameras, Laptops und sogar einen Kamerakran.  Einfachere Dinge aber, wie Kabeltrommel, Klappen, Drucker, das haben wir alles gekauft und bleibt hier. Die Gemeinde kann das benutzen und nächstes Jahr haben wir einiges schon da.

Was kann besser werden?

Wir hätten gerne ein bisschen mehr Zeit, also 1-2 Tage länger wären nicht schlecht. Dieses Jahr waren wir leider auch gar nicht weg. Im Vorjahr haben wir zum Beispiel einen Tagesausflug nach Schäßburg gemacht.

Aber Ideen haben wir, zum Beispiel, dass wir eine zusätzliche Gruppe nehmen, die Filmmusik macht. Mehr kann ich jetzt eigentlich noch nicht sagen, weil  die Bewertungsrunde noch nicht stattgefunden hat. Es sind aber Kleinigkeiten, denn dieses Jahr hat schon alles ganz gut geklappt.

Wie war die eigene Erfahrung im Vergleich zum Vorjahr?

 Es war in jedem Jahr toll und sehr effektvoll, aber es wurde auch immer besser. Auch von der Organisation her, war es einfacher, weil schon viele Kontakte entstanden sind. Wir sind jetzt Freunde.

    Vielen Dank.

Foto: Gemeinsam wurde nicht nur gearbeitet, sondern auch in der Freizeit gespielt.                                                         

Foto: Katja HOLDORF

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Gesellschaft.